Englische Möbel von Klassik zum Landhaus Stil

Tea-Time im Wohlfühlambiente für Zuhause

Wer sich in rustikalem und doch elegantem Ambiente wohlfühlt, wird beim Anblick englischer Landhausmöbel ins Schwärmen geraten. Echtholzschränke, schwere Stoffe mit farbintensiven oder großformatigen Mustern, geschwungene Sofas und robuste Stühle vermitteln eine urgemütliche und doch höfisch vornehme Atmosphäre.

Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts unterschieden sich die Stilrichtungen in Europa wenig und waren bis dahin geprägt durch Romanik, Gotik und Renaissance. Erst danach nahmen die Stilrichtungen in Europa unterschiedliche Entwicklungen. In England löste der englische Rokoko die vorangegangenen Kunstepochen ab. Diese Wende begann mit dem Einfluss des Queen-Anne-Style, der sich durch ruhige, zurückhaltende Eleganz und Symmetrie ausdrückte. Weitere bekannte Einflüsse hatte Chippendale, der sich aber während seines Schaffens auch immer wieder an der Entwicklung in Frankreich orientierte.

Danach folgten unterschiedlich geprägte Kunstrichtungen, wie z.B. der Adam-Style. Dieser vereinte teils antike mit englischer Baukunst. Robert Adam wurde einst beauftragt, ein Sitzmöbel zu entwerfen, welches die Haltung beim Sitzen bewahrt aber auch größtmögliche Behaglichkeit bietet. Mit einem Augenzwinkern könnte man meinen, die Engländer hätten sich in ihrer Lebens-, Wohn- und Sichtweise diese Maxime bewahrt.

In der weiteren Entwicklung gab es viktorianische Einflüsse, die sich aber nicht hielten. Erst mit Beginn der Regency-Epoche Ende des 18. Jahrhunderts änderten sich politische, soziale und stilistische Gegebenheiten grundlegend und nachhaltig. So ließ unter anderem der Werkstoff Gusseisen neue Industriezweige entstehen und dem Bauhandwerk eröffneten sich somit völlig neue Möglichkeiten. Traditionelle Berufe wie Holzschnitzer und Holzbildhauer verschwanden. Neue Fertigungstechniken und Maschinen verkürzten Arbeitsprozesse und so entstanden neue Handwerkszweige. Die zuzunehmende Mechanisierung wirkte sich schließlich auf alle Bereiche der Gesellschaft aus.

Die englischen Epochen beeinflussten den Möbel Stil

Alle Zeitabschnitte beeinflussten in gewisser Weise die englische Baukunst. Aber in allen Epochen lehnte sich die englische Baukunst, und somit auch die Möbelbaukunst, immer wieder an alten herkömmlichen Bauweisen und Stilrichtungen an. So blieben die geschwungenen Elemente, wie auch das Zusammenspiel von robuster Funktionalität und vornehmer Eleganz in der Möbelgestaltung bis heute fester Bestandteil des englischen Landhausstils bzw. englischer Landhausmöbel. Farbintensive und großformatige Muster, aber auch schwere, grobe Stoffe deuten klar auf englische Landhausmöbel und machen sie so urgemütlich. Ihnen haftet die Liebe zum Detail an. Für mich gibt es nichts Entspannenderes, als in einem ledernen Ohrensessel mit weichem Polster zu sitzen, dem Knistern des Holzes im riesigen Kamin aus Feldsteinen zu lauschen und aus einem großen Sprossenfenster zu schauen, das von wallenden schweren Vorhängen gesäumt ist. Der englische Landhausstil – ein Ambiente zum Wohlfühlen und Träumen.

Bildquelle istock -Englische Möbelstil von Klassik zum Landhaus Stil – phototropic